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Detailinformationen zur Tour 5: Bergen - Westrügen - Insel Ummanz


1. Etappe


 Bergen
Patzig

 

Länge
ca. 8 km

Fahrzeit
ca. 45 min

Höhenmeter
gesamt: 40

SG 1

Techn. Hilfe
in Bergen

Kresse
Dammstr. 31
Tel. 03838/256620



Bewertung
der Etappe


Zustand

Erlebnis

Natur

Erholung

Versorgung

Aussicht

Wetterschutz

B
adestellen
---
Toiletten
Markt Bergen

Extras

Inselrodelbahn
am Rugard in Bergen

Tel. 038305/55055
10.00-18.00 Uhr

Klettergarten am Rugard
in Bergen

April-Okt.
10.00-18.00 Uhr
Erwachsene
19,00 €
Kinder
5-9 Jahre - 10 €
darüber: 13,00 €

Ernst-Moritz
Arndt-Turm

Mai-Oktober täglich
10.00 - 18.00 Uhr

Stadtmuseum Bergen

Mai bis Oktober
Die-Sa 10.-16.30 Uhr
Tel. 03838 - 252226
im Klosterhof

Touristen-
Information
in Bergen

Benedixhaus
am Markt
Mo-Fr
10.00-18.00Uhr
Tel. 03838/811276


Sie haben sich zu einer Radtour fernab vom hektischen Treiben der Bäderorte ins ländlich geprägte Westrügen und die Insel Ummanz entschieden. Sie gehören zu den Menschen, denen Ruhe viel bedeutet, die sich auch an den kleinen Dingen des Lebens erfreuen können und auch weniger gute Wege nicht scheuen. Na, dann los! Sie radeln vom Markt, vorbei an der Post und ältesten Kirche Rügens, die gepflasterte Marktstraße hinab. Nach wenigen Metern biegen Sie nach rechts in die Bahnhofstraße ein. Am Kaufhaus verzweigt sich die Straße. Bleiben Sie rechts und fahren Sie vorbei am etwas unscheinbaren Bismarkdenkmal und dem Sanakrankenhaus die abfallende Bahnhofstraße hinunter. Linkerhand befindet sich ein Einkaufszentrum mit dem Lebensmittelmarkt Rewe, der Drogerie dm und dem Schuhgeschäft Deichmann. Sollte ihnen noch etwas für ihre Tour fehlen, dann bitte! Soviel Zeit muss sein. Die Bahnhofstraße wurde 2011 saniert und erhielt einen in dem Gehsteig eingearbeiteten Radweg. Auf diesem gelangen Sie an eine Ampelkreuzung. Überqueren Sie diese und halten sich rechts. Nutzen Sie für
50 m den Fußweg. An einer Tankstelle beginnt der nagelneue, großzügig angelegte Rad/ -Fußweg längs der Ringstraße. Sie kommen an einen nagelneuen Kreisverkehr, den Sie linksseitig tangendieren. Radeln Sie durch die Unterführung der Bahnlinie Bergen - Sassnitz. Die nun vor Ihnen liegende Ampelkreuzung am toom-Baumarkt bzw. dem Kaufland-Markt überqueren Sie nach rechts in Richtung famila-Markt. Der straßenbegleitende Rad- /F
ußweg mündet auf einem großen Parkplatz. Sie halten sich links und radeln an der Tankstelle vorbei. Bevor die Straße nach rechts einen Knick macht, biegen Sie nach links auf einen unbefestigten Feldweg ab. Radeln Sie nun weiter auf einem Feldweg, längs eines kleinen Baches zur B96 führt. Überqueren Sie die Bundestraße sehr vorsichtig, da diese sehr stark und vor allem sehr schnell befahrenen wird. Auf der gegenüberliegenden Seite umgehen Sie einen Schlagbaum und radeln längs einer Kastanienallee (~~> Thesenvitz 3,5 km; Parchtitz 2,4 km) auf einem unangenehmen, unterschotterten Weg, welcher zum Nonnensee führt. Die uralten Kastanien, einst eine Pracht, werden nach und nach abgeholzt. Sieht man sich die Baumscheiben an, weiß man wer krank ist - nicht die Kastanie, sondern der Mensch, der so etwas zuläßt.
Nach einer Sage gab anstelle des Sees im Mittelalter hier ein Nonnenkloster. Als das Kloster durch harte Arbeit und asketische Lebensweise immer reicher und reicher wurde, verdarb der Reichtum schließlich die Nonnen, die sich nun weltlichen Gelüsten zuwandten. Das gipfelte darin, dass die Nonnen im Sommer auf den Hängen um das Kloster auf kostbaren und teueren Salz rodelten. Gott entschied sich schließlich, dieser gottlosen Lebensweise ein Ende zu setzen. Und so versank das Kloster durch extreme Regenfälle mit Mann und Maus in dem sich bildenden See. Der Nonnensee wurde zu DDR-Zeiten trocken gelegt. Nach der Wende, als das Pumpwerk ausfiel und sich die Weideflächen mit Wasser füllten, entstand dieser eiszeitliche See erneut. Heute ist er einer der bedeutendsten Flachwasserseen M/V und bietet auf 75 ha Lebensraum für zahlreiche Vogelarten. Natürlich wurde er als Naherholungszentrum von den Bergenern sehr gut angenommen. Im Winter, wenn er zugefroren ist, tummeln sich hier viele Einwohner auf Schlittschuhen. Im Sommer trainiert man hier seine Fitness. Nun beginnt der naturbelassene Rundweg um den Nonnensee.


Tipp: Für Mountenbyker und trainierte Radler führt rechts ein unterschotterter Weg auf eine Anhöhe. Sie könnten diesen erst 2020 eingeweihten interessanten Naturlehrpfad abfahren. Dieser mündet wieder auf dem Nonnenseeweg. Auf diesem Pfad soll unserer Schuljugend zukünftig die Natur ihrer Heimat näher gebracht werden. Wenn die Bäume und Sträucher größer geworden sind, wird er zu einer Attraktion für Bergen.


Sie radeln ohne Umweg weiter. An einem Aussichtsturm können Sie halt machen und die Vogelwelt dieses Paradieses beobachten. Besonders im Frühjahr und Herbst treffen Sie hier tausende von Gänsen, Schwänen, Enten und anderen Wasservögeln. Der Nonnensee ist in wenigen Jahren das deutschlandweit größte Mauserrevier für Graugänse geworden. Am Ende des Sees passieren Sie eine Komorankollonie. Hunderte Komorane brüten hier im Frühjahr ihre Jungen aus. Deren aggresiver Kot lässt die Wirtsbäume systematisch absterben. Hinter einem Durchlass, verzweigt sich der Radwanderweg. Sie fahren nach rechts um an der nächsten Abzweigung nach links auf einen neuartigen Betonspurenweg zu gelangen. Dieser verläuft wellig längs einer Waldkante. Linkerhand ist eine ausgedehnte Weide, auf der Sie oft Rinder sehen. Weiter geht es durch Wiesen, vorbei an einer einsamen Pension mit Reitstall. Auf diesem schönen Radweg, der nun eben durch Felder und Wiesen verläuft, kommen Sie schnell voran. Am Ortseingang von Thesenvitz, einem kleinen aber feinen Dörfchen, biegen Sie nach rechts in eine schmale, relativ wenig befahrene Alleenstraße ab (~~> Ralswiek 5,7 km; Patzig 1,4 km). Die Asphaltstraße steigt nach Patzig hin allmählich an. Unmittelbar vor Patzig geht es nach steilem Anstieg ebenso steil bergab in den Ort hinein. Linkerhand befindet sich das Mühlenmuseum. Hier erhalten Sie Informationen über die Funktionsweise alter Mühlen. Weiter unten im Ort sehen Sie rechts die auf einem Hang befindliche, mittelalterliche St. Margarethenkirche. Sie wurde im 13. Jahrhundert aus Backsteinen errichtet. Bis 1534 waren alle Kirchen in Pommern und auf Rügen katholisch. Mit der Annahme der Reformation wurden die Kirchen und Klöster Rügens säkularisiert. Wer den protestantischen Glauben nicht annehmen wollte, musste Pommern verlassen.

Die katholische Kirche St. Bonifatius in Bergen wurde für die katholischen Bürger Rügens und die polnischen Schnitter 1912 geweiht.

Der Klosterhof Bergen mit Stadtmauer beinhaltet die wenigen Überreste des 1193 erbauten Nonnenklosters

2018 hat die Käserei in Bergen den weithin bekannten und beliebten "Rügener Badejunge", der mit Rügener Milch hergestellt wurde, eingestellt. Sehr Schade!!!

Die von den Fischern ungeliebten Kormorane haben am Nonnensee eine Kolonie gegründet

Frühlingsboten am Nonnensee

Die backsteinerne St. Margarethenkirche in Patzig geht auf Jahr 1318 zurück.


Am Ortsausgang von Patzig passieren Sie einen idyllisch gelegenen Teich


2. Etappe



Patzig
Woorke
Veikvitz
Gagern
Silenz
Gingst


Länge
ca. 13 km

Fahrzeit
ca. 70 min

Höhenmeter
gesamt: 15

SG 1-2

Techn. Hilfe

in Gingst

 

 

Bewertung
der Etappe


Zustand

Erlebnis

Natur

Erholung

Versorgung

Aussicht

Wetterschutz

Badestellen
---

Toiletten
---


Extras


Museum
Motormühle
in Patzig

Dorfstraße 3
Mo. – Freitag
9.00 – 15.00 Uhr Eintrittspreise: Erwachsene 1,50 € Schüler/Stud. 0,75 €

St. Margareten
Kirche Patzig

Tel. 03838/309993
Pfarrer Schwer
aus Bergen

Rügenpark
in Gingst

Tel. 038305/55055 05.04.-01.07.
Die - So
10.00-18.00 Uhr
02.07.-02.09.

Täglich
10.00-19.00 Uhr
03.09.-04.11
Die - So
10.00-17.00 Uhr

Eintritt (2020):
Erwachsene 9,90 €
Kinder nach Größe

Handwerker-
Stuben Gingst

01.06. - 31.08. Täglich
10.00 - 17.00 Uhr
Tel.: 038305/304

Sankt Jacobikirche
in Gingst

Tel. 038305/8231

Die Dorfstraße beschreibt nun eine Rechtskurve. Unmittelbar danach, kurz vor dem Ortsausgang, biegen Sie nach links in eine abfallende Lindenallee ein (==> Woorke; Hügelgräber). Die nagelneue Asphaltstraße mündet am Ortsausgang, an einem idyllischen Teich, in eine DDR-Plattenstraße. Sie biegen nach rechts in einen unbefestigten Feldweg ab. Dieser, bei Trockenheit durchaus passable Weg, bringt Sie zu einer einmaligen Grabanlage auf Rügen - den Hügelgräberfeld von Woorke. Aus der Ebene erheben sich plötzlich 14 mit Eichen und Buchen bewachsene bis 8 m hohe Hügel. Diese in der Bronzezeit (1800 - 600 v. Chr.) entstandenen Großgräber zeugen von der Totenverehrung durch unsere Vorfahren. Sie sind genau so wie die Großsteingräber ein Wahrzeichen Rügens. Hinter dem Gräberfeld biegen Sie an einer Verzweigung nach links auf die schmale Asphaltstraße nach Woorke ab (~~> Woorke, Gagern 4,8 km). Ein Auto wird Ihnen hierkaum begegnen. Woorke, ein winziger Ort mit nur wenigen Häusern zeugt von einer unbeschreiblichen Zersiedlung Rügens. Am OE befindet sich ein Storchennest und eine interessante Ausstellung alter landwirtschaftlicher Geräte. Rechterhand bietet sich ein Starfoto an: eine junge Frau auf einen uralten Traktor! Im Ort gabelt sich die schmale Straße. Sie biegen nach rechts ab (~~> Veikvitz I / II). Ihre Betonplattenstraße aus der Nachwendezeit mündet nun in eine alte DDR-Plattenstraße. Der Unterschied ist spürbar. Diese noch gut befahrbare Holperpiste verläuft durch freie Felder. Veikvitz II empfängt Sie mit ländlichem Geruch. Der Ort besteht, wie so viele auf Rügen, nur aus drei, vier Häusern. Biegen Sie im Ort nach links auf einen neuen Betonspurenweg ab (--> Veikvitz I). Nach einer steilen Rechtskurve sind Sie schon im nicht viel größeren Ortsteil Veikvitz I. Durchfahren Sie diesen, gelangen Sie zur Kreisstraße nach Rappin. Überqueren Sie diese nur wenig frequentierte Straße. Auf der anderen Seite beginnt ein breiter, etwas unterschotterter, teils etwas sandiger Feldweg (~~> Gagern), der sich recht gut befahren lässt und Sie durch Felder führt. Am OE Gagern beginnt eine neue Asphaltstraße.


Tipp: Fehlen Ihnen noch ein paar Kilometer am Tagespensum, dann machen Sie eine kurzen Abstecher nach Schweikvitz. Gleich am Ortseingang befinden sich linkerhand wunderschön restaurierte, ehemalige Schnitterkaten. Zeitaufwand ca. 20 min.
Vorbei an schönen Häusern fahren Sie nach Gagern hinein (~~> Pansevitz 2,3 km). In der Ortsmitte gelangen Sie an eine etwas verschobene Kreuzung. Halten Sie sich erst links und dann gleich wieder rechts. (~~> Gingst 6,3; Trent 7,3 km) Linkerhand lädt Sie das Gasthaus "Alte Schule" zu einer Rast ein.

Tipp: Vor dem Gasthaus nach links gelangen Sie zum ca. 2 km entfernten Schlosspark Pansevitz. Er gehört zu den wertvollsten Parkanlagen Rügens. Hier erwartet Sie eine Schlossruine und ein wunderschöner, gepflegter Park mit Teichen, Alleen und uralten, wertvollen Bäumen. Seit der Wende wird der Park auch als Friedwald genutzt und gut angenommen. Der Abstecher lohnt sich und nimmt ca. 30 - 45 min in Anspruch.

Tipp: Möchten Sie Ihre Tagestour abkürzen, so haben Sie die Möglichkeit von Pansevitz aus weiter durch ein großes Waldgebiet nach Dreschvitz zu fahren. Der unterschotterte Waldweg ist teilweise durch Forstfahrzeuge stark in Mitleidenschaft gezogen aber insgesamt doch relativ gut befahrbar. Nach Verlassen des Waldgebietes fahren Sie in den Ort Dreschvitz hinein bis zum Denkmal an die Gefallenen Dreschvitzer der beiden Weltkriege. Setzen Sie Ihre Tour mit der Etappe 7 fort. Sie sparen dadurch ca. 25 km ein.
Sie verlassen nun das kleine Örtchen Gagern. Am OA gelangen Sie zu einer Wegegabelung. Fahren Sie nach rechts auf den nagelneuen, breiten, asphaltierten Radweg, der den Status einer Radfahrstraße besitzt. (~~> Gingst 5,1 km). Dies ist die einzige Radfahrstraße Rügens! Ein Armutszeugnis bei mehreren Millionen Urlaubern jährlich auf unserer Insel! Vor Ihnen erstreckt sich ein größerer Windpark. Das ist einer der ersten auf Rügen gebauten Windparks. Da auf Rügen fast immer Wind weht, eignet es sich in besonderer Weise dafür. Allerdings regt sich auch Widerstand von Anwohnern und Naturschützern gegen diese umweltfreundlichen Stromerzeuger. Weitere riesige Windparks entstehen deshalb vor Rügens Küste. Vorbei an den ausladenden Windrädern verläuft die Straße durch Felder. In Sichtweite von Silenz zweigt nach rechts ein nagelneuer Radweg (~~> Silenz Hof 0,4 km) ab. Diesen folgen Sie bis zum Guthaus und Gutspark Silenz.
Tipp: Möchten Sie Zeit einsparen, fahren Sie auf der Radfahrstraße einfach gerade aus weiter bis diese am OE von Silenz auf die Straße nach Neuenkirchen einmündet. Hier finden Sie auch eine ansprechende Wetterschutzhütte. Biegen Sie nun nach links, in Richtung Gingst, auf diese Straße ein. So sparen Sie den Ort Silenz einfach aus!
Die Gutsanlage wurde nach der Wende saniert. Radeln Sie am Park vorbei zur Straße nach Neuenkirchen. Biegen Sie auf diese nach links Richtung Gingst ein. Nach ca. 200 m gelangen Sie an eine Kreuzung mit der Kreisstraße von Bergen nach nach Trent. Überqueren Sie diese in der Saison sehr stark frequentierte Straße (~~> Waase, Insel Ummanz 11 km; Gingst 3,6 km). Der breite, asphaltierter Radweg steigt nun leicht an. Seit 2021 besitzt dieseses schmale Asphaltband den Titel " Radfahrstraße". Das bedeutet, dass diese Straße nur durch Anlieger und nur mit 30 km/h befahren werden darf. Die straße schlängelt sich durch Wiesen und Felder. In einer Doppelkurve bietet Ihnen eine Wetterschutzhütte ihre Dienste an. Der Weg steigt an und gibt die Sicht auf den Koselower See frei. Dieser See und die Breite trennen die Insel Ummanz von der Insel Rügen. Fahren sie vorbei an einzelstehenden Gehöften und passieren Sie den Abzweig nach Teschvitz. Nun sehen Sie schon zum Greifen nah Gingst mit seinem Wahrzeichen - der mittelalterlichen Kirche St. Jacobi. Vorbei an einer Schutzhütte (Waase, Ummanz 7,6 km; Gingst 0,3 km) fahren Sie nach rechts auf der Hauptstraße in dem etwas größeren Ort - Gingst. Auch diese Straße, die Sie nur wenige Meter bis zum Markt benutzen, ist in der Saison stark befahren.



Die besterhaltenen Hügelgräber Rügens aus der Bronzezeit findet man bei Woorke


Altes Ackergerät in Woorke. Zu DDR-Zeiten waren in der Landwirtschaft noch tausende Rügener beschäftigt...


Die ehemaligen Schnitterkaten in Schweikvitz sind heute komfortable Wohnungen


Die Gaststätte in Gager lädt Sie zu einer Rast in ländlicher Idylle ein


Das Schloss Pansevitz hat leider den Sozialismus nicht überstanden. Trotzdem sind Ruine und Park sehenswert


Der Park zu Pansevitz wird auch als Friedwald genutzt


Der Gutshof in Silenz


Die St. Jacobikirche in Gingst wurde im 14. Jahrhundert erbaut und hat eine kunstvolle Ausstattung. Besonders sehenswert ist die 1790 geschaffene Orgel.


3. Etappe


Gingst
Kapelle
Volsvitz
Rattelvitz
Varbelvitz
Mursewiek
Waase

 

Länge:
ca. 9 km

Fahrzeit:
ca. 50 min

Höhenmeter
gesamt: 5

SG 0-1

Techn. Hilfe
---

 

Bewertung
der Etappe

 

Zustand

Erlebnis

Natur

Erholung

Versorgung

Aussicht

Wetterschutz

Badestellen

(bei Waase)

Toiletten

Bauer Kliewe,
Bauer Lange
Waase auf Ummanz


Extras

 

Erlebnis-
Bauernhof
Kliewe

im Ortsteil Mursewiek 1
Tel. 038305/8130
täglich:
ab 09.00 Uhr geöffnet;
Gastronomie:
11.-22.00 Uhr

Streichelzoo, Reiten, Traktorfahren, Radverleih

Hofladen
Bauer Lange
in Lieschow

täglich
09.00-20.00 Uhr geöffnet
Tel. 038305/551510
Ostern - 31.10.
09.-18.00 Uhr
Spargelessen
(eigener Anbau)
Erlebnisscheune
Dumperfahren
Grillabende
Schweinekino
Maislabyrint

Edeldestillerie
Lieschow

Lieschow 17
18569 Ummanz Tel.
038305/55300
Mo.-Fr.
10.00-16.00 Uhr
Schaubrennen
Eigene Etiketten für Souvenirs

Sankt Marienkirche
in Waase

(Insel Ummanz)
Telefon:
038306/75231
Pfarrer:
Christian Ohm

Haflinger
Zucht
Ummanz

Reiterferien,
Reiten, Kutschfahrten,
Stutenmilch
Tel. 038305/53456

Ummanz Information

Alte Küsterei in Waase
Tel. 038305/53481

Hotels und Pensionen auf Ummanz

Pension
Haide-Hof
in Haide
Tel. 038305/55360

Ostseecamp Suhrendorf
Tel. 038305/82234

Jugenddorf Ummanz
in Markow
Tel. 038305/8107

Pension und Fischrestaurant Holzerland
am Focker Strom
Tel. 038305/8159

Am kleinen Markt in Gingst gönnen Sie sich erst einmal eine Pause. Dazu laden verschiedene kleine Restaurants und Läden ein. Sie können auch draußen sitzen und Ihre Räder im Auge behalten. Gingst wurde übrigens bereits 1232 urkundlich erwähnt und war über Jahrhunderte ein bedeutendes Handwerkerdorf auf Rügen. Davon zeugt das Museum "Handwerkerstuben", welches im Rauchhaus aus dem 17 Jh. untergebracht ist. Dem Museum und insbesondere der Anfang des 15. Jh. errichteten Jacobikirche sollten Sie ein bisschen Zeit widmen. Allein schon die spätbarocke Orgel aus dem Jahre 1790 ist ein Besuch dieser schönen, mittelalterlichen Backsteinkirche wert.
1950 wurde Gingst DDR-bekannt! Kinder spielten in einer Scheune mit Streichhölzern. Starker Wind verbreitete das Feuer schnell. Die Bauern sahen von den Feldern aus ihren Ort brennen. 17 Wohnhäuser und 16 Ställe vernichtete das Großfeuer. 33 Familien wurden obdachlos! Hilfe kam aus allen Teilen der DDR. 10.000 freiwillige Helfer, insbesondere FDJ-ler, fuhren nach Gingst. Unentgeltlich wurde vom Morgengrauen bis in die Nacht hinein gearbeitet. Es war ein Triumph der Solidarität und des Mitgefühls! Schon am Wahltag, den 13. Oktober 1950 zogen alle Familien in ihre neuen Häuser ein... Das Denkmal dafür steht noch heute am Markt. Dafür musste das Denkmal für die Gefallenen des Weltkrieges weichen.
Sie haben sich gestärkt und ein bisschen umgesehen. Na dann weiter!


Tipp: Möchten Sie schnell und komfortabel zur Insel Ummanz gelangen, so radeln Sie die Straße, die Sie gerade gekommen sind gerade aus weiter durch den Ort Richtung Samtens. Biegen Sie am nächsten Abzweig rechts ab. Vorbei an der Ginster Schule und Sporthalle gelangen Sie zum OA Gingst. Nun beginnt ein neuer, asphaltierter Radweg, der Sie sehr schnell, vorbei an den winzigen Örtchen Dubkevitz und Groß Kubitz zur Insel Ummanz bringt.
Sie möchten sich das Wichtigste in diesem Ort nicht entgehen lassen und kaum Verkehr haben, dann fahren Sie in die gepflasterte, später geteerte Einbahnstraße gegenüber der Kirche hinein (==> Rügenpark). Kleine Einfamilienhäuser, ein Hotel und Märkte säumen den Weg. Unmittelbar am OA von Gingst Richtung Kapelle treffen Sie auf den Rügenpark, den größten Freizeitpark Rügens. Über 100 maßstabsgetreue Modelle weltbekannter Gebäude, Rügen in Miniaturausgabe und viele Attraktionen von einer Riesenrutsche bis zum Scooter erwarten Sie. Der Park hat in der Saison täglich von 10.00 - 19.00 Uhr geöffnet. In der Vor- und Nachsaison ist montags geschlossen. Wenn Sie die 11 € Eintritt für Erwachsene und 4,00 - 9.00 € für Kinder, je nach Körpergröße (Stand: 2022) nicht scheuen und mindestens zwei bis drei Stunden Zeit haben, sollten Sie diese Abwechslung auf Ihrer Tour in Anspruch nehmen. Insbesondere Kinder werden dafür sehr dankbar sein. Übrigens ist der riesige Parkplatz neben der Anlage kostenfrei!
Sie setzen Ihre Fahrt nunmehr auf einer Asphaltstraße fort. Nach rechts führt ein Abzweig in den winzigen Ort Kapelle.

Tipp: Ein kurzer Abstecher in den Ort Kapelle bringt Sie nach wenigen Metern an ein sehr schönes Herrenhaus, welches Dank privater Investoren wieder im alten Glanz erstanden ist. Zeitaufwand ca. 10 min.
Sie wollen nur schnell weiter! Dann radeln Sie auf der teils sehr schadhaften, dafür kaum befahrene Straße, längs einer Zeile mächtiger, uralter Eichen weiter. Immer wieder bietet sich Ihnen eine kurze Aussicht auf den Varbelvitzer Bodden und Ihr Tagesziel - die Insel Ummanz. Nach einer Linkskurve radeln Sie in das kleine, abgelegene Örtchen Volsvitz. Schöne Einfamilienhäuser mit gepflegten Vorgärten und eine größere Pension säumen Ihren Weg. Rechterhand können Sie sich an einem originellen Häuschen erfreuen. Das Asphaltband tritt nun in ein kleines Wäldchen ein. An einer Abzweigung halten Sie sich links. Nach kurzer Fahrt gelangen Sie an einem einzelstehenden Haus auf die viel befahrene Straße von Gingst nach Ummanz. Fahren Sie nach rechts (~~> Insel Ummanz; Waase 3,2; Varbelvitz 0,3 km) auf den asphaltierten straßenbegleitenden Radweg.
Tipp: Heute fällt Ihnen das Radeln schwer und Sie möchten Ihre Tour abkürzen. Verzichten Sie auf die Erkundung der Insel Ummanz und fahren Sie nach links auf den nagelneuen, asphaltierten Radweg in Richtung Gingst. Bei Groß Kubitz verlassen Sie den angenehmen Radweg und fahren auf einer wenig befahrenen Straße Richtung Lüßvitz. Folgen Sie im Weiteren der Etappe 6. Sie sparen ca. 15 km ein.

Sie wollen natürlich die Insel Ummanz erkunden, dann radeln Sie auf den 2011 eröffneten Radweg Richtuing Waase (Ummanz). Dieser überquert nach wenigen Metern die in der Saison viel befahrene Asphaltstraße und verläuft linksseitig, straßenbegleitend weiter in Richtung der dieser Insel. Vorbei führt Ihre Strecke an dem winzigen Ort Varbelvitz.
Tipp: Gönnen Sie sich einen kleinen Abstecher in den winzigen Ort hinein. Eine schmale Pflasterstraße führt Sie an ein altes Herrenhaus, welches noch keinen Käufer gefunden hat... Hier fühlen Sie sich in die DDR-Zeit zurück versetzt. Das kann für ewig gestrige sehr lehrreich sein. Notwendiger Zeitaufwand 15 min.
Genießen Sie weiter den völlig ebenen Radweg. Eine, an einem riesigen Werbeaufsteller - ein Schwein, nach links abzweigende, schmale Straße ignorieren Sie. Die dorthin angezeigten Ziele: Bauer Lange und Edeldestillerie Lieschow besuchen Sie auf der Rücktour von der Insel Ummanz. Sie bleiben auf dem Radweg (==> Waase 2 km)! In einer Linkskurve führt nach rechts ein Weg zum Geflügelhof Kliewe. Vor sich sehen Sie die Wiesen voller Federvieh. Ja, so leben glückliche Enten und Gänse!
Tipp: Einen Abstecher zum Geflügelhof Kliewe sollten Sie sich nicht entgehen lassen. Dieser moderne Erlebnisbauernhof hat auf Rügen einen sehr guten Ruf. Hier lebt das Federvieh artgerecht und schmeckt auch dementsprechend. Der Bauernhof beinhaltet einen Hofladen eine Pension und eine Gaststätte. Die Einkehr lohnt sich. Hinter der Pension finden Sie noch einen kleinen Streichelzoo und einen Kinderspielplatz. Übrigens wurde der Erlebnisbauernhof von Holger Kliewe schon mehrfach als beliebtester Ferienhof in M/V ausgezeichnet! Der Besitzer, Herr Kliewe, ist gegenwärtig auch Bürgermeister von Ummanz. Seit seinem Amtsantritt ist diese von Touristen eher wenig beachtete Gegend aufgewertet worden. Auch ein umfassender Radwegebau steht auf seinem Programm. Ein Radweg auf dem Deich rings um die Insel Ummanz wäre ein absolutes Highligth auf Rügen. Radler hätten hier Null Höhenmeter und immer Seesicht! Das gäbe es sonst nirgenswo auf unserer Insel!
Weiter geht Ihre Fahrt auf dem neuen Radweg Richtung Ummanz. Die Straße und mit ihr der Radweg beschreiben eine steile Rechtskurve (~~> Insel Ummanz; Waase 1,2 km). Am OE des kleinen Dorfes Mursewiek befindet sich rechterhand ein neu erbauter Wohnpark in bester Lage. Überall auf Rügen wachsen solche Siedlungen wie Pilze aus dem Boden. Seit der politischen Wende 1989 verändert ein gewaltiger Bauboom das Gesicht unserer Insel. Der Zuwachs an Bebauung entspricht 2015 schon über 800 Fußballfeldern. Leider ist noch kein Ende abzusehen. Heute sind über 8% der Insel Siedlungsfläche und 15% Wald. Reedgedeckte Häuser entstehen auch hier in unmittelbarer Nähe des Ufers. Meist ältere, wohlhabende Bürger der alten Bundesländer suchen sich auf unserer Insel ein Zuhause oder eine sichere Anlage für Ihr Geld. Oft verkaufen sie ihr Eigentum und ziehen nach Rügen, um den "Segnungen" der multikulturellen Gesellschaft zu entkommen. Übrigens werden Sie auf dem Rückweg hier abbiegen. Nun fahren Sie aber gerade aus weiter (~~> Insel Ummanz; Waase 0,6 km) zur Brücke, die Rügen seit 1901 mit Ummanz verbindet. Auf der großzügig nach der Wende sanierten Brücke halten Sie bitte an und genießen Sie die Aussicht auf den schilfbewachsenen Focker Strom und den Varbelvitzer Bodden (rechterhand) sowie auf die Breite (linkerhand). Im Frühjahr und Herbst nutzen tausende Kraniche diese flachen Gewässer zum gefahrlosen Übernachten. Vor Ihnen liegt Ihr Tagesziel - die Insel Ummanz, die so genannte "stille Schwester Rügens". Bis vor wenigen Jahren lag diese kleine Insel, vom Standpunkt der Radler aus gesehen, im Dornröschenschlaf. Nun wurden die ersten Radwege auf der Insel angelegt und die Zufahrt von Gingst aus ermöglicht. Damit wurde diese Tour möglich und empfehlenswert.



Dieses Denkmal in Gingst erinnert an den großen Ortsbrand im Jahre 1950 und die riesige Solidarität der DDR-Bevölkerung


Die Handwerkerstuben zeugen vom handwerklichen Geschick der Gingster Bürger in den letzten Jahrhunderten


Im Rügenpark in Gingst können Familien einen interessanten, aktiven und lehrreichen Tag verbringen


Im kleinen Örtchen Kapelle finden Sie ein eindrucksvoll restauriertes Herrenhaus

Das einst wunderschöne Herrenhaus in Varbelvitz wartet noch auf einen Investor

Gesundes und glückliches Federvieh sowie gutes Essen findet man auf Rügen auf dem Erlebnishof des Bauern Kliewe

Der Geflügelhof Kliewe bei Mursewiek ist durch seinen Streichelzoo bei Stadtkindern sehr beliebt


Tausende Kraniche rasten im Frühjahr und Herbst auf ihrem Zug auf Ummanz und den umliegenden Gewässern



Das neue Wohngebiet bei Mursewiek ist nur eines von vielen auf Rügen, welches nach der Wende entstand


Seit 1901 ist die Insel Ummanz mit der Insel Rügen über eine Brücke verbunden, die nach der Wende erneuert wurde


4. Etappe

 

Waase
Wusse
Suhrendorf
Haide
Markow
Waase

Länge
ca. 11 km

Fahrzeit
ca. 60 min

Höhenmeter
gesamt: 5

SG 0-1

Techn. Hilfe
---


Bewertung

der Etappe:

Zustand

Erlebnis

Natur

Erholung

Versorgung

Aussicht

Wetterschutz

Badestellen

(bei Suhrendorf)

Toiletten
(in Waase)

Extras

Sankt
Marienkirche
in Waase
Telefon:
038306/75231

Ummanz-
Keramik in Waase

18569 Wusse
Telefon:
038305/8111

Nationalpark-
Ausstellung
im Küsterhaus in Waase

Kranich
Beobachtungs-
Station
in Tankow

Leider endet der Radweg unmittelbar hinter der Brücke. Sie sind in Waase, einem kleinen, aber dennoch den größten Ort der gering besiedelten Insel. Die Insel Ummanz gehört neben weiteren kleinen Inseln zum Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Ummanz ist nur ca. 20 qkm groß und hat etwa 650 Einwohner. Die höchste Erhebung der Insel beträgt nur 3 m. Deshalb droht hier eine permanente Überschwemmungsgefahr! Ohne die im Dritten Reich vom Reichsarbeitsdienst errichteten Deiche auf Ummanz und Lieschow würden große Gebiete regelmäßig unter Wasser stehen. Laut wird es, wenn im zeitigen Frühjahr und Herbst tausende Kraniche auf der Insel und den angrenzenden Boddengewässern rasten und sich für den Weiterflug stärken. Auf Ummanz brüten auch zahlreiche Wasservögel. Gelegentlich kann man auch See- und Fischadler beobachten. Hier gibt es noch wirkliche Stille und die Möglichkeit mit sich und der Natur eins zu sein. Sie werden die Insel im Uhrzeigersinn erkunden. Fahren Sie also hinter der Brücke die Straßengabelung nach links ab (~~> Wusse 2 km). Am Ufer haben Sie eine schöne Gaststätte, wo Sie auch unmittelbar am Wasser sitzend ein gutes Mahl einnehmen können. Gegenüber befindet sich die 1291 von Zisterzienser Mönchen erbaute St. Marienkirche mit separaten Glockenturm. Nehmen Sie sich einige Minuten Zeit und genießen Sie Malereien aus der Zeit um 1470 und den gotischen Schnitzaltar aus dem Jahre 1520. Diese mittelalterlichen Kirchen sind die versteckten Reichtümer Rügens. Man kann nur hoffen, dass Sie in einer gottfernen Welt nicht dem Zeitgeist bzw. dem extrem stark angestiegenen Kirchendiebstahl zum Opfer fallen...
Sie fahren weiter auf der nun unmittelbar am Ufer verlaufenden Straße in Richtung Wusse. Diese Straße wurde bei der Sanierung angehoben und asphaltiert. Sie dient nun als Deich und ist auch in der Saison nur mäßig befahren. Zeitgleich entstand ein toller, asphaltierter Radweg. Gelegentlich bietet sich Ihnen nun eine gute Aussicht auf die Breite und den dahinter beginnenden Kubitzer Bodden. Am winzigem Dörflein Wusse endet leider der Radweg. Ein Weiterbau ist geplant. Nun gabelt sich die Straße. Wenn Sie noch Reserven haben, ist ein Abstecher nach links nach Freesenort eine lohnende Sache. Dort finden Sie das älteste Haus Rügens, die Hasenburg (17. Jh.) und Sie haben eine gute Sicht auf den Kubitzer Bodden und die unbewohnte Insel Heuwiese. Zeitbedarf ca. 20 min.
Sie haben es eilig! Dann fahren Sie gerade aus weiter (~~> Rund um Ummanz 11 km; Suhrendorf 1,3, Markow 4,3 km). Ein neues, schmales Asphaltband verläuft nun durch Felder und Wiesen. Bei vorbei fahrenden Fahrzeugen wird es eng! Nach einer Rechtskurve gelangen Sie nach Suhrendorf. Hier ist nach der Wende ein modernes Feriencamp entstanden. Fahren Sie an den besonders bei Surfern beliebten Ferienpark vorbei. Wenn links eine Schutzhütte mit Infotafel auftaucht, biegen Sie nach links von der Straße in einen Waldweg ab (~~> Strand, Surfplatz, Hiddenseeansicht, Heide 1,6 km). Der Weg mündet auf der Deichkrone, die mit einem asphaltierten Radweg versehen wurde. Sie haben nun eine tolle Aussicht auf den Schaproder Bodden und die Insel Hiddensee. Ja, so wünscht man sich Radwege auf Rügen! Leider ist dieser Radweg nach 2,8 km schon wieder zu Ende. auf einem schmalen Feldweg gelangen Sie zur Ortsstraße nach Haide. Sie durchfahren den kleinen Ort und weiter geht es durch Felder und ein kleines Waldstück nach Markow. Radeln Sie nun auf einer schmalen Asphaltstraße Richtung Waase. An der nächsten Straßengabelung halten Sie sich rechts. Nach wenigen Minuten durch Felder sind Sie wieder am Ausgangspunkt Ihrer Inselrundfahrt - in Waase.


Tipp: Sollten Sie im Frühjahr oder Herbst diese Tour abfahren, ist ein Abstecher in Richtung Tankow nur zu empfehlen. Sie könnten sonst Ihr größtes Inselerlebnis verpassen! Tausende von Kranichen fliegen hier jedes Jahr ein, um sich für den Weiterflug zu stärken und besonders nachts im flachen Wasser des Boddens stehend zu ruhen. Ein Fernglas empfiehlt sich. Dann könnte es Ihnen sogar gelingen, sich am eleganten Balztanz der Kraniche zu erfreuen. Für diesen kurzen Abstecher zur Kranichbeobachtungsstation sollten Sie ca. 45 min einplanen.

Ansonsten fahren Sie auf der Hauptstraße von Waase weiter bis die Brücke nach Rügen ins Sichtfeld gerät. Unmittelbar davor gibt es eine kleine Gaststätte, die Ihren Hunger stillt und dazu noch Seeblick bietet. Besonders Fischgerichte bzw. Fischbrötchen sollten Ihnen hier munden. Die Pause haben Sie redlich verdient.


Die gotische Sankt Marienkirche in Waase ist ein mittelalterliches Kleinod

Ihr filigraner Antwerpener Schnitzaltar ist weit über Rügen hinaus berühmt

Das Museum im Küsterhaus informiert über die Insel

Das niederdeutsche Hallenhaus in Freesenort ist das älteste Haus Rügens

Der Eingang zum beliebten Ostseecamp in Suhrendorf

Der Radweg auf dem Deich bei Suhrendorf
zählt zu den schönsten Radwegen Rügens


5. Etappe


Waase
Mursewiek
Lieschow
Klein Kubitz

 

Länge
ca. 8 km

Fahrzeit
ca. 45 min

Höhenmeter
gesamt: 0

SG 0

Techn. Hilfe
---

 

Bewertung
der Etappe:

Zustand

Erlebnis

Natur

Erholung

Versorgung

Aussicht

Wetterschutz

Badestellen
---

Toiletten
Bauer Lange
Edeldestillerie

 

Extras

Hofladen
Bauer Lange
in Lieschow
täglich
09.00-20.00 Uhr geöffnet
Telefon:
038305/55117
Ostern - 31.10.
09.00 - 18.00 Uhr
Spargelessen
(eigener Anbau)
Erlebnisscheune
Dumperfahren
Grillabende
Schweinekino
Maislabyrint

Edeldestillerie
Lieschow
Lieschow 17 18569 Ummanz Telefon:
038305/55300
Mo.-Fr.
10.00-16.00 Uhr

RPNV
Radzfatz
Telefon:
03838/202955
in Bergen
Tilzower Weg 33
Tageskarte für das Rad: 3,30 € (2012)

Sie verlassen über die Brücke wieder dieses unspektakuläre und weniger touristisch genutzte Eiland und durchfahren auf bekannter Strecke den Ort Mursewiek. Am OA, gegenüber der neuen Siedlung "Am Focker Strom" zweigt eine Straße nach rechts ab (~~> Lieschow 2,9 km, Gutshof 2,3 km). Fahren Sie in diese schmale Asphaltstraße hinein. Vorbei an schönen Einfamilienhäusern verlassen Sie den kleinen Ort Mursewiek. Das schmale Asphaltband, kaum von Autos genutzt, verläuft durch Felder. Sie haben eine gute Aussicht auf die Insel Ummanz und die Breite. Sie gelangen an ein Wegekreuz. Haben Sie es sehr eilig, fahren Sie gleich nach links ab. Sie haben aber noch Zeitreserven. Dann fahren Sie gerade aus über die Kreuzung hinweg (==> Rügen Ferienhof; Brennerei). Nach wenigen Metern taucht links ein Gebäude auf. Sie sind an Rügens Edeldestillerie Lieschow angelangt. Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit. Einer Verkostung dieser edlen und schmackhaften Obstbrände steht nichts im Wege. Übrigens werden auf Ihren Wunsch auch von Ihnen gewünschte Etiketten auf Flaschen geklebt. Sie haben damit ein persönliches und qualitativ hochwertiges Geschenk. Weiter geht es auf der schmalen Straße ins winzige Örtchen Lieschow. Nun wissen Sie, wie das Ende der Welt aussieht. Und dahinter haben Sie noch wunderschöne reedgedeckte Ferienhäuser, wo wohl nur sehr gestresste Menschen Urlaub machen möchten. Hier kann man stundenlang wandern, ohne jemand zu treffen oder ein Auto fahren zu hören. Vom nahem Deich aus bietet sich Ihnen noch eine tolle Aussicht auf die rügenschen Boddengewässer.
Nun aber die Strecke zügig zurück bis zur bekannten Kreuzung. Jetzt fahren Sie natürlich rechts ab (~~> Gingst 7,2 km) und sind nach ca. 200 m beim auf Rügen legendären Bauern Lange. Werfen Sie unbedingt einen Blick auf diesen Erlebnisbauernhof In einer wunderschön ausgebauten Scheune können Sie auch ein schmackhaftes Essen einnehmen. Bei schönen Wetter dürfen Sie auch draußen sitzen und Ihre Räder im Auge behalten. Besonders zur Spargelzeit sollten Sie diese Rast nicht versäumen! Bauer Langes Spargel ist legendär. Nun aber weiter! Von der Ausfahrt des Hofes fahren Sie gerade aus über die Wegekreuzung (~~> Ummanz 2,6 km; Gingst 7,6 km; Altefähr 31 km). Eine schmale Asphaltstraße führt durch eine Ahornallee. Linkerhand taucht nun ein Gehöft auf. Am ersten Haus, dem Landclub Lieschow, verlassen Sie nach rechts (~~> Altefähr 30 km; Klein Kubitz 1,8 km) diese Alleenstraße.


Tipp: Sie haben sich zur Abkürzung Ihrer Tagestour entschlossen. Dann fahren Sie die Allenstraße gerade aus weiter bis zur Zufahrtsstraße zur Insel Usedom. Hier radeln Sie nach rechts auf den schon bekannten Radweg. Bleiben Sie auf diesem Radweg, der seit 2011 bis Gingst führt. Fahren Sie weiter auf der Straße nach Kluis und steigen Sie dort in einen Bus des RPNV mit Radanhänger (Radzfatz). So kommen Sie schnell und komfortabel nach Bergen. Sie sparen ca. 25 km ein.
Sie wollen die gesamte Strecke meistern! Dann geht es auf einer alten DDR-Plattenstraße, die noch recht gut befahrbar ist weiter. Diese führt durch Felder und dann durch eine mit Schilf bewachsene Sumpflandschaft. Unerwartet taucht vor Ihnen ein winziger Ort - Klein Kubitz auf. Die wenigen Häuser sind schön herausgeputzt. Der Plattenweg stößt rechtwinklig auf die gepflasterte Dorfstraße. Dieses Pflaster hat sicher schon einige hundert Jahre auf dem Buckel und wird einiges von Ihnen abfordern. Hoffentlich haben Sie nicht zu schmale Reifen.

Tipp: Sie lieben einen entspannenden Seeblick? Ja, dann biegen Sie nach rechts auf die Dorfstraße ein. Hinter einer Linkskurve gelangen Sie zur Anlegestelle am Kubitzer Bodden. Für Angler übrigens ein Geheimtipp! Genießen Sie die Aussicht auf den Kubitzer Bodden und die kleine Insel Liebitz. Seit der Wende finden Sie hier auch einen Gedenkstein an den Klein Kubitzer Bürger Albert Pagels, den berühmten "Lotsen von Feuerland". Dieser verließ einst seine Heimat und wanderte nach Südamerika aus. Nach vielen verschiedenen Tätigkeiten wurde er schließlich Lotse. So kannte er die unübersichtlichen Wasserstraßen und Buchten Feuerlands wie kein anderer und konnte seinem Heimatland einen großen Dienst erweisen. Er versteckte den vom Ausbruch des ersten Weltkrieg überraschten und von der übermächtigen englischen Flotte im Südatlantik aufgebrachten deutschen Kreuzer "SMS Dresden" in den unübersichtlichen Buchten und Kanälen Feuerlands. Die Briten waren ratlos! Als diese ihm bestechen wollten, sagte er: "Sagen sie ihrem König, so viel Geld besitzt ganz England nicht, um einen Pagels zu kaufen!" Damit erwarb er sich ungeheueres Ansehen in Chile, wo er heute noch verehrt wird. In Deutschland ist er völlig vergessen...
Um so größer die Anerkennung die ihm durch seinen Geburtsort Klein Kubitz nach der Wiedervereinigung zuteil wurde.
In der Ferne sehen Sie bei guter Sicht die Skyline der Hansestadt Stralsund. Wussten Sie schon, dass zu Rügen 15 Inseln gehören? Drei davon haben Sie auf Ihrer heutigen Tour gesehen und eine sogar befahren.


Verlassen Sie nun den winzigen Ort auf der uralten Pflasterstraße

 

Der beliebte Erlebnis- Bauernhof Lange lädt zu Verweilen ein


Feine Obstbrände aus der Edeldestillerie Lieschow sind immer ein gutes Mitbringsel

Diese Rinder auf der Insel Ummanz haben eine unvergleichliche Lebensqualität

Auch auf Ummanz erfreuen reetgedeckte Pensionen ihre Gäste

Der Radweg nach Klein Kubitz ist noch aus DDR-Zeiten

Abendstimmung am Kubitzer Bodden


6. Etappe

Klein Kubitz
Lüßvitz
Unrow
Landow
Dreschvitz


Länge
ca. 9 km

Fahrzeit
ca. 50 min

Höhenmeter,
gesamt 0

SG 0

Techn. Hilfe
---

Bewertung
der Etappe

Zustand

Erlebnis

Natur

Erholung

Versorgung

Aussicht

Wetterschutz

Badestellen

---

Toiletten

---

Extras

Kulturkirche Landow

Telefon: 038306/75231
Pfarrer Ohm, Rambin

Am OA von Klein Kubitz beginnt nun wieder eine schmale, neue Asphaltstraße. Sie ist von Ahornbäumen gesäumt und wird von Autos kaum befahren. Bei der Sanierung der Straße wurden viele, altehrwürdige Alleenbäume stark beschädigt, worüber sich nicht nur die Klein Kubitzer empörten. Bei der ersten Gelegenheit, unmittelbar vor dem Ort Groß Kubitz, verlassen Sie diese Alleenstraße nach rechts (~~> Dreschvitz 7,8 km; Unrow 3,6 km). Eine öffentliche, schmale Asphaltstraße im gutem Zustand bringt Sie durch Felder in das kleine Dörfchen Lüßmitz. Auch hier haben Sie wenig Verkehr. Alle Dörfer Rügens haben sich nach der Wende unglaublich herausgeputzt. Wer Rügen noch aus DDR-Zeiten kannte, kann sich darüber nur wundern. Nach einer steilen Linkskurve sind Sie schon wieder am Ortsausgang. Die sehr schmale, glücklicherweise auch nicht sehr stark befahrene Asphaltstraße verläuft nun fast geradlinig und etwas wellig durch Felder. Schon aus größerer Entfernung sehen Sie den nächsten Ort - Unrow. Dieses Dörfchen war zu DDR-Zeiten ein hässliches Kuhdorf und ist nun nicht wieder zu erkennen. Schick anzusehen mit neuen Straßen und Gehwegen! Das zur Vorwendezeit halb verfallene Gutshaus im Zentrum des Ortes ist Dank privater Initiative wieder im alten Glanz erstanden. Die dazugehörige Parkanlage ist nun nur noch durch den wunderschönen, gusseisernen Zaun zu bestaunen. Noch vor dem OA Unrow biegen Sie nach rechts auf den neuartigen Betonspurenweg nach Landow ab. (~~> Samtens 8,5 km; Rambin 11, Landow 1,8 km; Dreschvitz 4,2 km). Dieser sehr angenehm zu befahrende Radweg verläuft in Ufernähe, längs sumpfiger Wiesen und tangentiert die Landower Wedde, eine kleine Bucht. Immer wieder können Sie vom Weg aus Seevögel beobachten. Am Ortsrand des winzigen Dörfchens Landow fahren Sie nach links (~~>Bergen 17 km; Dreschvitz 2,6 km). Rechterhand sehen Sie eine mittelalterlichen Kirche. Ohne diese im 15. Jh. erbaute Backsteinkirche hätte dieser Ort wahrlich nichts zu bieten. Bitte nehmen Sie sich einige Minuten Zeit und besichtigen Sie diese zu DDR-Zeiten bereits aufgegebene "Kultur- und Wegekirche". Viel Geld ist hier noch vonnöten, um den weiteren Verfall dieses Kleinodes zu stoppen. Dank einer Interessengemeinschaft genießen Einheimische und Urlauber die ausgezeichnete Akustik dieses altehrwürdigen Gemäuers. Im Sommer werden hier nicht nur Gottesdienste, sondern auch Konzerte abgehalten. Der winzige Friedhof nebenan ist mit seinen uralten Stelen sehenswert. Vorbei an einem Gut verlassen Sie nun diesen winzigen Ort in Richtung Dreschvitz. Das schmale, kaum befahrene Asphaltband, windet sich durch Wiesen und bringt Sie schnell voran. Und so gelangen Sie nach wenigen Minuten zum OE von Dreschvitz. Am Ortsrand haben Sie einen Kontrast, wie er nicht größer sein könnte. Auf der linken Seite Ruinen von ehemaligen landwirtschaftlichen Gebäuden aus der DDR-Zeit und rechterhand eine schöne neue Siedlung. In der Saison bietet an der viel befahrenen Durchgangsstraße Samtens - Gingst ein Kiosk schmackhafte Fischbrötchen und Schnellgerichte an. Da es bis zum Ende Ihrer Tour fast keine weiteren Möglichkeiten zu einem Imbiss gibt, sollten Sie diese Gelegenheit zu einer Rast nutzen. Überqueren Sie danach die Landstraße Samtens - Gingst und radeln Sie in den Ort hinein (~~> Samtens 7,5 km; Güttin 2,8 km). Dreschvitz ist landwirtschaftlich geprägt und gehört zu den größeren Dörfern Rügens. Zu DDR-Zeiten arbeiteten viele Menschen in den Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPGs). Die Jugend versuchte man zu DDR-Zeiten durch "Neubauwohnungen" im Ort zu halten. Diese schmucklosen aber praktischen Betonblöcke findet man heute noch überall auf Rügen. Ohne das beispiellose Wohnungsbauprogramm der DDR hätten heute einfache Menschen auf Rügen keine Chance mehr günstig zu wohnen und müssten Rügen verlassen. Die Größe der Felder hat sich nach der Wende wieder denen zu DDR-Zeiten angeglichen. Nur arbeiteten damals mehrere tausend Menschen auf Rügen in der Landwirtschaft und heute sind es wenige Hunderte. Diese nutzen modernste Technik, die man nur auf diesen riesigen und völlig ebenen Flächen einsetzen kann. Nach der Wende ist Dreschvitz gewachsen und um vieles ansehnlicher geworden. An der ersten Straßengabelung bleiben Sie links An der zweiten Gabelung, unmittelbar vor dem Denkmal an die Dreschvitzer Opfer beider Weltkriege, biegen Sie nach rechts in die Schulstraße ab.

Abendstimmung im Südwesten Rügens


Blick auf den Kubitzer Bodden


Das Herrenhaus in Unrow erstrahlt seit der Wende wieder im alten Glanz


Die mittelalterliche Kultur- u. Wegekirche in Landow


Das Weltkriegsdenkmal in Dreschvitz


7. Etappe



Dreschvitz
Güttin
Kreuzung B96
Teschenhagen
Sehlen
Bergen


Länge:
ca. 11 km

Fahrzeit:
ca. 70 min

Höhenmeter
gesamt: 80

SG 1

Techn. Hilfe:
Bergen
Kresse
in Dammstraße

 

Bewertung
der Etappe:

Zustand

Erlebnis

Natur

Erholung

Versorgung

Aussicht

Wetterschutz

Badestellen
---

Toiletten
Flugplatz Güttin
Bergen am Markt

 

Extras

Flugplatz Güttin
Tel. 038306/1289
Fotoflüge
Charterflüge
Schnupperkurse
Vermietung
Fallschirmsprünge
(Tandem)
Rundflüge täglich ab 10.00 Uhr

Dankeskirche
Sehlen
Tel. 038304/257
Pfarrer Giesecke
Garz

Heimatmuseum
in Bergen
Telefon: 03838/252226
Öffnungszeiten:
Die - Sa
10.00 - 16.30 Uhr
Eintritt:
Erwachsene: 2 €
Kinder ab 6: 1 € Kunsthandwerker im Klosterhof
Billrothstraße 20
18528 Bergen

Tourismus Information
Markt 23
Telefon: 03838/811276

Hotels in Bergen
Romanik Hotel
Kaufmannshof
Bahnhofstr. 6-8
Telefon:
03838/80450
Parkhotel Rügen
Stralsunder Chaus. 1
Telefon:
03838/8150

Eine Pflasterstraße führt Sie in ein Neubaugebiet. Einige der neuen Häuser werden Ihnen sicher gefallen. An der "Freien Schule Rügen" verzweigt sich die Dorfstraße. Sie fahren nach rechts (~~> Samtens 5,2; Güttin 1,6 km). Ein schmales Asphaltband steigt leicht an verläuft schnurgerade nach Güttin. Noch vor wenigen Jahren stand hier eine wunderschöne Allee aus mächtige Pappeln. Leider wurde sie aus unerfindlichen Gründen beseitigt. Am OE schnuppern Sie die Landluft eines nahen Gutes. Die schmale Asphaltstraße stößt im rechten Winkel auf die Dorfstraße von Güttin. Güttin ist ein kleiner, landwirtschaftlich geprägter Ort, der bekannt wurde durch seinen Regionalflugplatz. Sie fahren nach links (~~> Bergen 13 km; Sehlen 6,1 km) auf die asphaltierte Dorfstraße. Unmittelbar vor dem OA beginnt rechterhand der asphaltierte Radweg nach Teschenhagen. Auf den in die jahre gekommenen Radweg kommen Sie schnell voran. Rechterhand sehen Sie das Flugfeld und das Flughafengebäude. Hier wäre eine letzte Rast vor Ihrem Tagesziel möglich. Das Flughafenbistro bietet sich dazu an, zumal Sie im Freien am Flugfeld sitzen und den "regen" Flugbetrieb zuschauen können. Möchten Sie sich Rügen aus der Luft ansehen? Dann können Sie hier Rundflüge buchen (Preis 2020 für einen Inselrunflug: 168,00 €; für Teilstrecken je ca. 20 min, 76,00 €; Tel. 038306/1289). Besonders im Mai, wenn die Rapsfelder blühen und auch im Herbst ist Rügen aus dieser Perspektive wunderschön. Natürlich können Sie auch die Insel Usedom und die Halbinsel Fischland - Darß - Zingst als Ziel Ihrer Rundfluges ansteuern.
Der Radweg wechselt nun die Straßenseite. Vor einem kleinen Wäldchen haben Sie noch die Möglichkeit bei Regen unter einer Wetterschutzhütte Zuflucht zu suchen. Der Radweg steigt nach Verlassen des Waldstückes durch Felder und Wiesen etwas an. Rechterhand sehen Sie schon die in der Saison extrem stark befahrene B 96n und dahinter die alte B96, Überqueren Sie die beiden Bundesstraßen über eine nagelneue Brücke mit integriertem Radweg. Auf dem Scheitelpunkt haben Sie eine tolle Aussicht auf die weithin sichtbare Bergener Marienkirche, die bereits 1170 - 1180 gebaut wurde und das damals erste backsteinerne Gebäude der Insel war. Sehen sie sich den völlig überdimensionierten Straßenbau auf unserer kleinen Insel an... So etwas gelingt nur, wenn man den Wahlkreis unserer Bundeskanzlerin Merkel hat! Radeln Sie weiter auf der asphaltierten Straße durch das winzige, kaum bemerkbare Dörfchen Teschenhagen in Richtung Sehlen. Überqueren Sie den Bahnübergang der Linie Stralsund - Bergen und durchfahren Sie eine anmutige, sehr alte Lindenallee. Sehlen ist wie viele Orte der Insel nach der Wende gewachsen und schöner geworden. Die auch noch viele Jahre nach der Wende katastrophale Dorfstraße ist Geschichte. Seit 2012 haben die Sehlener eine neue Ortsstraße und Radler werden dass zu schätzen wissen. Die Straße steigt an und macht im Ort eine steile Rechtskurve. Sie fahren gerade aus (~~> Bergen 7 km; Putbus 8,9 km) auf den ansteigenden, straßenbegleitenden, asphaltierten Radweg.


Tipp: Zuvor sollten Sie aber einen kleinen Abstecher zur Dankeskirche machen. Diese aus dem Jahre 1866 stammende neugotische Backsteinkirche wurde damals aus Spenden finanziert. Möglicherweise wird sie gerade nicht geöffnet sein. Leider sind die Zeiten, wo Kirchen immer offen waren auch auf Rügen vorbei. Diebe und Chaoten machen auch vor Kirchen und Friedhöfen nicht mehr halt.
Der asphaltierte, straßenbegleitende Radweg steigt in ein Waldgebiet hinein an. Die linkerhand halb versteckten Gebäude waren einst, ein Munitionslager der DDR-Volksmarine auf Rügen. Oben angekommen steht Ihnen bei Regen eine Wetterschutzhütte zur Verfügung. Nun geht es wellig weiter. Leider endet der schöne Radweg unmittelbar vor der Kreuzung mit der Ortsverbindungsstraße Bergen - Ketelshagen. Sie fahren nach links auf die abfallende, breite Asphaltstraße, die relativ wenig befahren und trotzdem nicht ungefährlich ist (~~> Bergen 3,5 km; Tilzow 1,3 km).
Tipp: Sie interessieren sich für Zeitgeschichte? Wenn ja, dann nutzen Sie die Gelegenheit sich mit Zeugnissen des Kalten Krieges bekannt zu machen. Fahren Sie deshalb gerade aus über die Kreuzung in den Wald hinein. Bald tauchen die ersten, bestens getarnten Bunker auf. Die dicken Stahlbetonwände würden wohl jeder Bombardierung standhalten. Die Bunker existieren schon seit der Kaiserzeit bzw. dem Dritten Reich. Zu DDR-Zeiten wurden hier Raketen zur Vernichtung feindlicher Seeziele gelagert. Was wäre wohl aus Deutschland im Falle eines atomaren Krieges zwischen NATO und Warschauer Vertrag geworden??? Das deutsche Volk hätte wohl nur noch in den Geschichtsbüchern existiert... Sie haben genug gesehen. Dann zurück zur Kreuzung und weitert nach rechts Richtung Tilzow - Bergen.
Bis nach Tilzow fällt die breite Asphaltstraße ab. Vorbei am kleinen Ort Tilzow unterqueren Sie die Eisenbahnlinie Bergen - Putbus. Mit Beginn des Gewerbegebietes von Bergen fahren Sie auf den straßenbegleitenden, gepflasterten Radweg in den Ortsteil Bergen-Süd. Die erste Kreuzung biegen Sie nach rechts ab. Die Straße, mit Namen Straße der DSF (Deutsch-Sowjetische-Freundschaft), führt durch das Wohngebiet Bergen - Süd und endet auf der viel befahrenen Ortsverbindungsstraße Bergen - Putbus. Biegen Sie nach links auf den straßenbegleitenden Fuß-/Radweg ein. Folgen Sie nun der Ausschilderung bis zum Markt in Bergen. Nun geht es immer nur noch bergan. Überqueren Sie die Ampelkreuzung mit der B 196 und schieben Sie nun am besten Ihr Rad auf dem steil ansteigenden Gehsteig, vorbei an der Sparkasse, dem Gericht und der Marienkirche bis zum Markt. So, dass war´s für heute. Sie haben eine ruhige aber sicher auch schöne Tour hinter sich gebracht und das ländliche Leben, abseits des Massentourismus auf Rügen, kennengelernt. Ich wünsche Ihnen einen erholsamen Abend und hoffe Sie auf meiner nächsten Tour wieder begrüßen zu dürfen.


Der Flugplatz Güttin bietet auch Inselrundflüge an

1866 aus Spenden erbaut, gehört die neugotische Backsteinkirche in Sehlen zu den "jungen" Kirchen Rügens

Die Marinebunker bei Tilzow sind ein Andenken an die Zeiten des Kalten Krieges zwischen dem
Warschauer Vertrag und der NATO

Wie aus dem Namen schon hervorgeht liegt Bergen auf einem Berg


Das Geburtshaus des großen deutschen Chirurgen Billroth befindet sich in der gleichnamigen Straße


Am mittelalterlichen Richtstein wurde so manchem Verbrecher das Handwerk für immer gelegt

Die Marienkirche in Bergen wurde bereits 1193 geweiht. Sie wurde durch die Dänen erbaut und ist das erste backsteinerne Gebäude auf Rügen

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 Legende:  ~~> Wegweiser für Radwege;  ==> Wegweiser für Straßen Objekte;  OE - Ortseingang  OA - Ortsausgang;   NSG - Naturschutzgebiet; - analog der Hotelbewertung;    SG - Schwierigkeitsgrad;